Schöne und einsame Bergtour über der Peter-Anich-Hütte.

Rietzer Grießkogel von Norden

Von der Peter-Anich-Hütte zum Narrenkopf und über eine ursprüngliche Gratlinie bis zum Gipfel des 2.884 m hohen Rietzer Grießkogel. Eine aussichtsreiche und äußerst schöne Bergtour, die trotz prominenter Lage über dem Inntal wenig begangen wird.

23. August 2023

Die Sellrainer Berge sind ein Teilgebiet der Stubaier Alpen und bilden die Grenze der Stubaier Alpen nach Norden, zum Inntal hin, und nach Nordwesten, zur Ötz. An ihrem nördlich Rand befinden sich einige sehr lohnende Wander- und Bergziele, die verhältnismäßig wenig bestiegen werden. Die langen und teilweise steilen Anstiege von Norden erfordern Ausdauer. Von den Gemeinden im Oberland bis zu den Gipfeln sind oft 1.500 Höhenmeter und mehr zu bewältigen.

Oberhalb von Rietz liegt die Peter-Anich-Hütte. In bester Lage ist sie ein schönes Ziel für Mountain- oder eMountainbiker:innen, und für jene die weiter hinauf wollen, ist sie ein Zwischenziel mit guter Verköstigung. Über eine durchgehende Forststraße erreicht man die Hütte von Rietz aus in etwa eineinhalb bis zwei Stunden. Die knapp zehn Kilometer lange Strecke führt über 1.265 Höhenmeter bis auf 1.900 Meter. Dort parkt man sein Rad und begibt sich auf den Wanderweg.

Peter-Anich-Hütte (1.909 m).

Dem markierten Wanderweg folgend gelangt man zum Angersee. Eine malerische Almhütte ziehrt den Rahmen und man taucht spätestens jetzt so richtig ein, in die ruhige und ursprüngliche Aura der Nördlichen Sellrainer Berge.

Almhütte am Angersee.

Ein schmaler Pfad führt vom See nach Osten. Über steile Bergwiesen wird der Narrenkopf erreicht. 2.450 m hoch, steht er frei über dem Inntal und bildet einen exzellenten Aussichtspunkt. Besonders abends ist er bei schönem Wetter ein Garant für tolle Sonnenuntergänge. Ein markierter, nicht allzu schwieriger Grat verbindet den Narrenkopf mit dem Hocheder. Das Gelände wird nach oben hin zunehmend steiler und gute Trittsicherheit wird hier verlangt.

Am Weg zum Narrenkopf.
Verbindungsgrat zum Hocheder (2.796 m). Die Route verläuft über den Grat.
Blick zurück zum Narrenkopf. Unterhalb liegt Telfs.
Mal grasig, mal felsig. Der Aufstieg zum Hocheder.
Schafmarebenkogel (2.651 m) - ein äußerst ruhig gelegener Berg.
Im Tal um die Flauringer Alm ist die Sonne bereits seit längerem verschwunden.

Am Hocheder angekommen, weitet sich der Blick und man hat nun zusätzlich freie Sicht nach Osten und Süden. Über weitere Gebirgsketten der Sellrainer Berge hinweg erkennt man die Kalkkögel, und noch weiter dahinter, den Tuxer und Zillertaler Hauptkamm. Weiter südlich stechen der dominante Habicht, das vergletscherte Hochstubai und die Alpeiner Berge ins Auge.

Blick vom Hocheder nach Osten.
Blick nach Süden ins Alpein.
Am Gipfel des Hocheder (2.796 m).

Wir lieben Rundtouren. Deshalb führt unser Weg vom Hocheder weiter nach Südwesten, über einen nächsten Verbindungsgrat, zum Rietzer Grießkogel. Auch diese Route ist markiert und für einigermaßen trittsichere Personen ein besonders schöner Abschnitt. Der Rietzer Grießkogel ist im Winter eine beliebte Skitour. Wuchtig und markant in seiner Form ist er mit 2.884 m die höchste Erhebung im Norden des Sellrain. Er ist auch im Sommer äüßerst lohnend!

Der Grat zwischen Hocheder und Rietzer Grießkogel.
Blick über die Narrenböden hinweg nach Süden.
Am Rietzer Grießkogel angekommen steht die Sonne bereits tief.

Wandert man vom Rietzer Grießkogel weiter nach Westen, gelangt man zum Bachwandkogel (2.762 m). An ihm wendet sich der Grat nach Norden und ein schöner Abstieg führt am Oberalpl vorbei Richtung Angersee. Kurz oberhalb des Sees, knapp über 2.300 m Seehöhe - man nennt diesen Punkt Oberseeben - gibt's die Option, den Abstecher zum Rauhen Kopf zu machen. Dieser letzte Gipfel der Runde ist der "Hausberg" der Peter-Anich-Hütte und ein feiner Aussichtspunkt. Nach einer ausgiebigen Strecke schließt sich der Kreis und man erreicht die bewirtschaftete Hütte.

Blick zurück zu Rietzer Grießkogel (rechts) und Hocheder. Links, der letzte Gipfel im Sonnenlicht, ist der Narrenkopf.
Bergschafe im Bereich des Bachwandkogel.
Gutes Timing - die Sonne verabschiedet sich im Westen.

Unsere "Berggeschichten aus dem Stubaital" berichten über Touren die wir begleiten und führen, und über Touren die wir gerne privat unternehmen. Die Beschreibungen sollen die Schönheit und Vielfalt der Stubaier Alpen zur Geltung bringen und dazu anregen, selbst darüber nachzudenken, welche Art von Tour einen am meisten anspricht. Im Sellrain gibt es eine Reihe feiner Touren- und Gipfelziele. Einige davon lassen sich wunderbar kombinieren, besonders wenn man das eMountainbike als Zustiegshilfe benützt. Nicht nur von Norden, sondern insbesondere auch von Kühtai aus, lassen sich die Gipfel erreichen.

Bild Verfasser

Verfasst von

Matthias Knaus

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